63 junge Leute in den Gesellenstand erhoben
Traditionsveranstaltung bei der Kreissparkasse Euskirchen würdigte den handwerklichen Nachwuchs – KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker: „Studium ist nicht unbedingt die bessere Alternative“
Euskirchen – Es gibt ihn noch, den Nachwuchs bei den Handwerkern, auch wenn er nicht mehr ganz so zahlreich ist wie in den vergangenen Jahren. Am Mittwochabend konnten aber immerhin gleich 63 junge Menschen im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) in den Gesellenstand erhoben werden. „Die KSK gibt immer ihr Bestes, um dieser Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu geben“, freute sich Vanessa Becker, Geschäftsführerin der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren – Euskirchen – Heinsberg, die den Abend moderierte.
Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der KSK, der nach eigenen Aussagen kein Handwerk, sondern ein „Mundwerk“ gelernt hatte, konterte, dass dieser besondere Lebensabschnitt im Leben der jungen Leute es einfach verdiene, gefeiert zu werden. Die Handwerker, so Becker in seiner anschließenden Begrüßungsansprache, kämen an einigen modernen Entwicklungen nicht vorbei. Ihr Berufsfeld würde sich ebenfalls zunehmend digitalisieren. „Selbst die Künstliche Intelligenz wird im Handwerk Einzug halten, dort jedoch nur eine unterstützende Funktion einnehmen“, war Becker sich sicher.
Grundsätzlich teilte der Vorstandsvorsitzende die Forderung, dass die Volkswirtschaft nachhaltiger werden müsse, aber ohne das Handwerk sei dies schlechterdings nicht möglich. Den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen stünden jetzt viele Möglichkeiten offen. Der Fachkräftemangel mache sie begehrt wie nie zuvor, dabei zeigten sie eindringlich, dass ein Studium nicht unbedingt die bessere Alternative sei. „Wir stehen Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer weiteren Pläne gerne mit Rat und Tat zur Seite“, versprach Udo Becker, der die neuen Gesellinnen und Gesellen, aber auch deren Familienmitglieder und Vertreter der Ausbildungsbetriebe anschließend scherzhaft zum „6-Gänge-Menü“ einlud, das wahlweise wie folgt aussehen könne: „Eine heiße Suppe und fünf Kölsch.“
Der stellvertretende Landrat Leo Wolter betonte, dass das Gesellenzeugnis ein Türöffner für einen neuen Lebens- und Berufsabschnitt sei. Er wünschte den jungen Leuten weiterhin „Schwung und Elan“, um an die neuen Herausforderungen heranzugehen.
Kreishandwerksmeister Willi Fetten dankte ebenfalls der KSK, dass sie nach der Pandemie und der Flutkatastrophe sogleich wieder bereit gewesen sei, der traditionellen Lehrlingslossprechung zwei Mal im Jahr großzügig Raum zu geben. Auch für die Auszubildenden seien es schwere Jahre gewesen. Sie hätten in dieser Zeit gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Mit einer Millionen Handwerksbetrieben und 5,6 Millionen Handwerkern verfüge Deutschland über die notwendige Kompetenz, um das Modernisierungsprogramm, und hier vor allem die propagierte Energie- und Verkehrswende, professionell umzusetzen.
„Es wäre daher endlich an der Zeit, eine echte Gleichwertigkeit zwischen akademischer und handwerklicher Ausbildung zu schaffen“, mahnte Fetten an. Hier sei ein gesamtgesellschaftliches Umdenken nötig. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte auf altbewährte Weise die Band „M.A.K.“
Als Prüfungsbeste ausgezeichnet wurden: Straßenbauer Niklas Hack aus Scheid (Firma Geschwister Balter), Friseurin Lea Schmitz aus Nettersheim (Bernadette Hein), Anlagemechaniker Julian Lück aus Mechernich (Offermann Heizung + Sanitär), Metallbauer Justin Greuel aus Mechernich (Müller & Sohn), Tischler Jonas Maternus Schmitz aus Euskirchen (Arno Müller) und Tischler Lasse Heimerich aus Hellenthal (Firma Vogelsberg).
Weiterhin in den Gesellstand erhoben wurden:
Bäcker:
Fabian Kerp
Justin Zschauer
Maurer:
Leon Bons
Julian Brunmaier
Jan Höwekamp
Luca Schurff
Straßenbauer:
Leon Erlenbusch
Noah-Tim Plum
Tiefbaufacharbeiter:
Luis Benentreu
Justin Pierre Titz
Elektroniker (Energie- und Gebäudetechnik):
Florian Corsten
Domenik da Costa Morgado
Felix Decker
Florian Duraku
Nico Flohr
Lukas Katterbach
Enrico Jose Castro Ramos
Nikolay Schoenenberg
Louis Schulte-Zweckel
Florian Virnich
Friseur:
Lara Alma
Celina Reitz
Jessica Rieken
Anna Schwarzbach
Julia Spiekermann
Anlagenmechaniker (Sanitär, Heizung, Klima):
Philip Becker
Niklas Klaphake
Maurice Neunzig
Kraftfahrzeugmechatroniker:
Leon Hahs
Christian Siebert
Lorenzo Ruzicka
Vincent Groß
Jana Schilbock
Maler:
Cagatay Atli
Justin Brams
Paul Benedikt Matschullis
Jessica Rudoba
Andreas Stuhl
Noel Ystas
Metallbauer:
Thorben Michalski
Jannis Müller
Lukas Müller
Leon Wallenhauer
Tischler:
Lucas Leonard Endberg
Tarek Engelschalk
Peter Leonhard Hoffmann
Jarno Kappe
Anne Christine Kolvenbach
Raphael Korn
Lars Adrian Lücke
Daniel Peter
Eva-Marie Schmelzer
Sophie Schurz
Janis Jonathan Tschöpe
Zimmerer:
Matthias Junker
Torben Krüger
Indra Noyon