Wie Ringschleifen beim Hören in Kirchen, Konzertsälen oder öffentlichen Veranstaltungsräumen helfen können

Induktive Anlagen – Hörakustiker erklären Fachbegriffe auf YouTube

Zur Einstimmung auf Weihnachten gehört für viele der Besuch von Adventskonzerten, Quempas-Singen, Gottesdiensten oder der Christmette. Mit Hörschwäche lassen sich solche Ereignisse jedoch oft nur eingeschränkt genießen. „Menschen mit Hörminderung haben Schwierigkeiten, sich in anspruchsvollen Situationen auf die Stimme eines Sprechers zu konzentrieren“, sagt Georg Jaspert, Hörakustikmeister und Delegierter der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Auch Solisten, Sänger und Live-Musik zu hören, strengt sie oft an. Zu herausfordernden Hörsituationen kommt es vor allem in öffentlichen Räumen mit Umgebungsgeräuschen oder starkem Hall.

In vielen Kirchen, Konzertsälen und Veranstaltungsräumen gibt es darum sogenannte induktive Anlagen, die auch als Ringschleife bezeichnet werden. Sie ermöglichen über eine im Raum verlegte Ringleitung die Übertragung der über Mikrofon und Lautsprecher verstärkten Stimmen und Laute auf Hörsysteme, die mit einer Telefonspule, kurz T-Spule, ausgestattet sind. „Etwa 85 Prozent aller Hörsysteme verfügen über eine Telefonspule. Diese wird benötigt, um das magnetische Feld im Raum aufzunehmen und die Stimme des Sprechers präzise hören zu können“, erklärt Hörakustikmeister Jaspert. Denn die Übertragung des akustischen Signals von induktiven Anlagen erfolgt magnetisch, wird über die T-Spule im Hörsystem empfangen und direkt ans Gehör geleitet. Schilder mit einem „T“ weisen in öffentlichen Räumen auf Ringschleifen hin. Hörakustiker informieren zu Hörsystemen mit T-Spule.

Weitere Details zu induktiven Anlagen gibt Hörakustikmeister Georg Jaspert in einer Folge der YouTube-Serie „Wörterbuch der Hörakustik“ im Kanal der Bundesinnung der Hörakustiker (Video: 1:33 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=hiAz9c_StSc

Serie „Wörterbuch der Hörakustik“: Fachbegriffe auf YouTube erklärt

Die Welt des Hörens ist vielfältig, spannend und komplex. Rund ums Hören gibt es deshalb viele Fachbegriffe. In der YouTube-Serie „Wörterbuch der Hörakustik“ der Bundesinnung der Hörakustiker erklären Experten ausgewählte Fachausdrücke. Hörakustiker in Wohnortnähe finden sich über: www.hoerakustiker-suche.de.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.

 

Quelle: www.biha.de

Bild: simsalabin1 – stock.adobe.com

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