Krankenstand 2022 auch im Handwerk auf Rekordniveau

Der Krankenstand im deutschen Handwerk erreichte im vergangenen Jahr mit 6,9 Prozent einen neuen Höchststand. Er lag 1,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau (5,5 Prozent) und 0,2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Versicherten (6,7 Prozent). Insgesamt fehlten 71,6 Prozent der handwerklich Beschäftigten mindestens einen Tag aufgrund einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU). Damit stieg auch die sogenannte Arbeitsunfähigkeitsquote um 38 Prozent gegenüber dem Wert des Jahres 2021 (51,9 Prozent). Das ergab die aktuelle Fehlzeitenanalyse der IKK classic von rund 450.000 im Handwerk beschäftigten Versicherten mit Krankengeldanspruch.

Während sich die Zahl der Krankheitsfälle mit 1,9 pro Versicherten im Handwerk gegenüber dem Vorjahr (2021: 1,2 Krankheitsfälle) ebenfalls stark erhöht hat, ist die durchschnittliche Krankheitsdauer von 17,3 Tagen auf 13,6 Tage gesunken. Auch der Anteil der Langzeiterkrankungen von über 42 Tagen verringerte sich von 56,3 Prozent auf 46,1 Prozent.

Starker Anstieg von Atemwegsinfekten

Erstmals überhaupt lagen Atemwegserkrankungen auf dem zweiten Platz der häufigsten Krankheitsursachen im Handwerk; ihr Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 22,4 Prozent verdoppelt (2021: 11,2 Prozent). Nicht darin enthalten sind Fehlzeiten aufgrund einer Corona-Erkrankung. Eine Covid-19-Infektion war für 10,2 Prozent aller Krankheitstage im Handwerk (Nichthandwerk: 11,6 Prozent) verantwortlich.

„Im Handwerk zeigt sich eine Entwicklung, die wir im vergangenen Jahr auch in anderen Branchen beobachten konnten“, sagt Juliane Mentz, Pressesprecherin der IKK classic. „Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Atemwegserkrankungen, der vermutlich auf die Lockerung der Hygiene-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt zurückzuführen ist. Da Atemwegsinfekte in der Regel nicht so langwierig sind wie andere Erkrankungen, ist die durchschnittliche Falldauer gesunken“, so Mentz.

Den größten Anteil an den krankheitsbedingten Fehlzeiten im Handwerk hatten auch 2022 mit 29,6 Prozent die Muskel- und Gelenkerkrankungen, 2021 waren sie noch für 35,6 Prozent der Krankheitstage verantwortlich. Rückläufig war mit 14,2 Prozent auch der Anteil der Verletzungen und Vergiftungen (2021: 16,8 Prozent) sowie der psychischen Krankheiten: Ihr Anteil sank von 14,1 Prozent (2021) auf 12,8 Prozent im Jahr 2022. Dennoch ist die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Beeinträchtigungen auch im Handwerk gegenüber dem Vorjahr von 2,8 auf 3,3 AU-Tage gestiegen. Dieser Wert liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt der Versicherten, die rund 3,8 Tage im Zusammenhang mit entsprechenden Diagnosen fehlten.

„Handwerklich Beschäftigte sind traditionell weniger von Erkrankungen der Psyche betroffen als Beschäftigte in anderen Wirtschaftszweigen. Eine aktuelle Umfrage der IKK classic hat gezeigt, dass ein Großteil der Handwerkerinnen und Handwerker ihren Beruf als sinnstiftend erlebt und insgesamt glücklicher und zufriedener ist als der Bevölkerungsdurchschnitt. Das trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei und zahlt sicher auch auf die psychische Gesundheit ein“, so Pressesprecherin Mentz.

Weitere Informationen zur Umfrage „Warum das Handwerk glücklich macht“ sowie der Grundlagenstudie „So gesund ist das Handwerk“ gibt es online: ikk-classic.de/machen-ist-gesund

Gesundheit ist auch Chefsache

Betriebsinhaber haben die Möglichkeit, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden stark zu machen. Denn: gute Arbeitsbedingungen und wertschätzende Führung fördern die Gesundheit Ihrer Beschäftigten nachhaltig. Sie erhöhen zudem die Produktivität sowie die Produkt- und Dienstleistungsqualität eines Betriebes. Das betriebliche Gesundheitsmanagement der IKK classic unterstützt Betriebe mit passgenauen Lösungen. Gemeinsam legen wir den Fokus auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und entfalten neue Potenziale. Das BGM der IKK classic ist systematisch aufgebaut. Unsere Gesundheitsmanagerinnen und Gesundheitsmanager begleiten diesen Prozess professionell. Die Bedarfe des Betriebes sowie die Bedürfnisse der Beschäftigten stehen im Fokus der Zusammenarbeit. Dafür bringen wir alle erforderlichen Betriebsebenen an einen Tisch und gründen eine AG Gesundheit. So ist sichergestellt, dass das BGM anschließend nachhaltig im Betrieb verankert und fortgeführt werden kann. Partnerschaften und Kooperationen unterstützen uns dabei. Unsere Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung sind kostenfrei. Mehr Informationen: ikk-classic.de/bgm

 

Quelle: IKK classic

Bild: mpix-foto – stock.adobe.com

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