Hautpflege im Handwerk. Wie intensiv sollte sie sein?

Ob in der Kfz-Werkstatt, im Friseursalon oder auf dem Bau: Der Haut von Handwerkerinnen und Handwerkern wird täglich einiges abverlangt. Viele Menschen, die im Handwerk tätig sind, kommen täglich in Kontakt mit hautreizenden Substanzen oder beanspruchen ihre Hände derart, dass sie unter berufsbedingten Hautproblemen leiden. Deshalb ist eine besondere Sorgfalt bei der Reinigung und Pflege nötig. Doch wie pflegt man stark beanspruchte Haut ideal?

Starke Beanspruchung fördert Hautprobleme

„Durch die besondere Beanspruchung ist die natürliche Schutzbarriere der Haut oft geschwächt. Dann können Allergene in tiefere Schichten der Oberhaut gelangen und dort Kontakt zum Immunsystem bekommen“, so die Berliner Dermatologin Dr. med. Yael Adler. Das reagiert dann mit Ausschlägen, Bläschen oder juckenden Stellen. Ausgelöst werden solche allergischen Reaktionen beispielsweise durch den Kontakt mit Metallen, Schmierstoffen, Ölen, Pflanzenstoffen, bestimmten Nahrungsmitteln, Duftstoffen oder Konservierungsstoffen. „So eine Kontaktallergie merkt sich der Körper und die bekommt man dann nicht mehr los. Bei jedem neuen Kontakt mit dem Allergen, blüht das Ekzem wieder auf“, erklärt Dr. Adler. Doch Handekzeme sind nicht die einzigen berufsbedingten Hauterkrankungen. Viele Menschen, die in handwerklichen Berufen tätig sind, haben auch mit Schwielen, Rissen, Nagelproblemen und trockener Haut zu kämpfen.

Reinigung und Pflege bei Hornhaut und Schwielen

„Prinzipiell sind Schwielen ja sinnvoll, denn sie schützen die Haut dort, wo sie mechanisch besonders gefordert ist, vor Verletzungen. Sie können aber auch zu dick werden und dann drücken und einreißen“, so Dr. Adler. Überschüssiges Horn und Schwielen lassen sich gut mit Produkten mit Harnstoff oder Salicylsäure aufweichen und mit einem Bimsstein sanft entfernen. Damit diese Stellen nicht noch mehr austrocknen, empfiehlt die Medizinerin zur Reinigung von Händen und Körper seifenfreie Waschsubstanzen mit synthetischen Tensiden, sogenannte Syndets: „Achten Sie darauf, dass das Produkt keine Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe enthält und nicht schäumt. Produkte mit Zucker- und Kokostensiden, wie man sie im Bioladen bekommt, sind besonders mild und entfetten die Haut kaum.“

Wichtig ist auch das Eincremen – und zwar nach jeder Handwäsche. „Eine reichhaltige Pflege mit Sheabutter wirkt beispielsweise wunderbar rückfettend“, sagt Dr. Adler. Das nussig duftende Pflanzenfett aus dem afrikanischen Karitébaum versorgt die Haut mit Vitamin A und E und enthält hautähnliche Lipide. Oder man nutzt reichhaltige Cremes und Salben gegen Neurodermitis aus der Apotheke oder spezielle Hautschutzcremes.

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Bild: Prostock-studio – stock.adobe.com

Quelle: IKK classic

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