Frauen, Hormone und Job — ein Thema für Betriebe

Ob Periode, Schwangerschaft oder Wechseljahre – fast jede Frau kennt Phasen, in denen hormonelle Veränderungen den Alltag erschweren. Regelschmerzen, Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme sind weit verbreitet. Trotzdem bleibt das Thema oft ein Tabu – vor allem am Arbeitsplatz. „Es ist Zeit, das Schweigen zu brechen“, fordert Sabine Schonlau, Gleichstellungsbeauftragte der IKK classic. Denn wer versteht, was im Körper passiert, kann besser darauf reagieren – und Unternehmen profitieren von motivierten, gesunden Mitarbeitenden.

Während ihrer Periode leiden 72 Prozent der Mädchen und Frauen regelmäßig an Unterleibsschmerzen oder Krämpfen. Rund 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich aktuell in den Wechseljahren, zwei Drittel von ihnen klagen über Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme. Eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zeigt: 88 Prozent der Frauen haben am Arbeitsplatz noch nie über die Wechseljahre gesprochen, mehr als die Hälfte empfindet das Thema als tabu. Gleichzeitig denkt jede Vierte darüber nach, beruflich kürzerzutreten oder sogar früher in Rente zu gehen. Können sich Handwerksbetriebe diesen Verlust an Fachkräften leisten? Die Antwort ist klar: Nein. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend, erfahrene Mitarbeiterinnen im Betrieb zu halten. Dafür braucht es vor allem Verständnis und ein Arbeitsumfeld, das Rücksicht auf unterschiedliche Lebensphasen nimmt. Das muss nicht teuer oder kompliziert sein. Schon kleine Maßnahmen helfen: