Kreishandwerkerschaft Fulda

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Holzverwendung schützt das Klima

Die Verwendung von Holz wirkt sich gleich mehrfach positiv auf das Klima aus.

Zum einen handelt es sich um einen natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, der klimaschädliches CO2 in der Atmosphäre reduziert. Zum anderen bleibt in jedem Dachbalken, jeder Spanplatte und jeder Holztür der im Holz gebundene Kohlenstoff über viele Jahre gespeichert. Beide Aspekte der Holznutzung (das Reduzieren von Kohlenstoffdioxid und das Speichern von Kohlenstoff) sind gut für das Klima.

Drei Beispiele:

Im Durchschnitt beträgt der Holzanteil in einer Drei-Zimmer-Wohnung (Massivbauweise) rund 1.400 Kilogramm: Möbel, Türen, Parkettböden, Holzfenster usw. ersparen dem Klima erstaunliche 2,6 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2).

Ein möbliertes Einfamilienhaus aus Holz entlastet das Klima sogar um bis zu 80 Tonnen CO2. Der genaue Wert hängt dabei von der gewählten Bauweise, der Größe des Hauses und der Ausstattung ab.

In einer durchschnittlichen Wohneinheit in einem Geschosswohnbau mit einer tragenden Konstruktion aus Holz sind etwa 28 Kubikmeter Brettsperrholz (Nadelholz) verbaut, was rund 14 Tonnen CO2.

160 Wohneinheiten umfasst das Quartier WIR in Berlin Weißensee. Mehr Infos zu dieser Holzbausiedlung finden sich auf der Projekt-Seite von holzwohnbau.eu.

Holz ersetzt Stein und Beton

Hinzu kommt der Substitutionseffekt, denn Holz kann andere Materialien ersetzen, die in ihrer Herstellung wesentlich energieintensiver und klimaschädlicher sind. So ist der Energieverbrauch von Zement vierfach höher als der von Holz. Bei Stahl liegt der Wert sogar um das zwanzigfache höher. Mit jedem Kubikmeter Holz lassen sich in der Summe bis zu zwei Tonnen CO2 einsparen. Eine vierstöckige Rohbaukonstruktion aus Holz verbraucht weniger als die Hälfte an Primärenergie wie die gleiche Konstruktion aus Beton. Dies hat die Initiative HolzProKlima recherchiert.

Weitere Aspekte für den Klimaschutz

Holz ist ein nachwachsender Baustoff, der regional verfügbar ist. Dadurch können lange Transportwege entfallen, die das Klima belasten. Unsere heimischen Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet, sodass nicht mehr Holz geerntet wird als Jahr für Jahr nachwächst. So bleibt der Rohstoff auch für kommende Generationen verfügbar.

Holz ist eine Kohlenstoffsenke. Besonders gut für das Klima ist es, wenn der Kohlenstoff (C) möglichst lange im Holz gebunden bleibt. Dies erreicht man durch Kaskadennutzung. Das bedeutet, dass Holz mehrfach stofflich genutzt wird, bevor es am Ende eine thermische Verwendung findet. So lässt sich Altholz mehrmals verwenden und zu neuen hochwertigen Produkten (zum Beispiel OSB- und Faserplatten) verarbeiten. Wie sinnvoll eine konsequente Kaskadennutzung für den Klimaschutz ist, zeigt zum Beispiel eine Studie von 2017 vom Lehrstuhl für Holzwissenschaft der Technischen Universität München.

Für den Holzbau spricht die hohe Energieeffizienz. Häuser in Holzrahmenbauweise verfügen durch einen speziellen Wandaufbau über eine sehr gute Wärmedämmung. Als Niedrig- oder Passivhaus geplant und ausgeführt, sind die Energie- und Heizkosten minimal. Da Holz atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, sorgt es zudem für ein ausgewogenes Raumklima.

Auch der Rückbau und das Recycling von Holzhäusern gestaltet sich meist einfacher als bei Massivbauten. Ein weiterer wichtiger Umweltaspekt, da die Baubranche in Deutschland mit über 60 Prozent am Abfall- und Reststoffaufkommen beteiligt ist.

Quelle: www.holzvomfach.de
Bild: Günter Menzl – stock.adobe.com

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